Modern

Mehr als feste Schrittfolgen stehen natürliche Bewegungen, Atmung, Schwerkraft und der Kontakt zum Boden im Zentrum des Modern Dance. Typisch sind kraftvolle Kontraktionen, weiche Übergänge, plötzliche Richtungswechsel und kontrollierte „Falls and Recoveries“, Momente des Loslassens und Wiederaufstehens. Unterschiedliche Techniken wie die Graham-Technik (Arbeit mit Atem und Spannung), die Humphrey-Technik („Fall and Recovery“ als Symbol für Balance und Instabilität) und die Limon-Technik (Weiche, wellenartige Bewegungen, inspiriert vom natürlichen Atemfluss) prägen die Komplexität des zeitgenössischen Tanzes.

Modern  Dance stärkt Körperbewusstsein, das Körpergefühl, und Kraft und Beweglichkeit. Durch seine Freiheit und Vielschichtigkeit fördert er Kreativität, emotionale Ausdrucksfähigkeit und Konzentration. Für die Tänzer*innen kann er zugleich körperliches Training und künstlerische Selbsterfahrung darstellen und eine Möglichkeit bieten, den eigenen Körper als Instrument der Kommunikation zu entdecken.

Auszeichnend ist, dass Modern Dance nicht an eine bestimmte Musikrichtung gebunden ist. Wenngleich ursprünglich zu klassischer Musik getanzt wurde, wird sich inzwischen auch zu Jazz, Experimental- oder elektronischen Klängen bewegt. Manche Choreografien verzichten sogar bewusst auf Musik und konzentrieren sich ganz auf Bewegung und Atemrhythmus.